Grounding for more length in the spine: how you can improve your posture with targeted yoga exercises

In der Yogapraxis geht es nicht nur um Flexibilität, Beweglichkeit und Strength, sondern auch um die Verbindung von Körper, Geist und Erde. Eine der grundlegenden Techniken, die uns dabei hilft, mehr Bewusstsein und Länge in der Wirbelsäule zu erfahren, ist das Konzept der Erdung. Aber was bedeutet es eigentlich, sich zu erden, und wie trägt diese Praxis dazu bei, die Wirbelsäule zu strecken?

Was bedeutet Erdung?

Erdung im Yoga bezieht sich auf die bewusste Verbindung des Körpers mit dem Boden – sowohl physisch als auch energetisch. Es geht darum, eine stabile Basis zu finden und die Körperwahrnehmung in den Füßen, Händen und dem Becken zu verfeinern. Diese Stärkung der Körperwahrnehmung ermöglicht eine bessere Körperkontrolle, was sowohl zu einer besseren Haltung als auch zu einer gesteigerten Mobilität führt. Des Weiteren gibt uns die Erdung energetisch Halt und gibt uns damit ein Gefühl der Sicherheit, was uns hilft, muskuläre Verspannungen zu lösen und zur Ruhe zu kommen.

Warum ist Erdung wichtig für die Wirbelsäule?

Die Wirbelsäule ist das Zentrum unseres Körpers und trägt uns durch den Alltag. Eine erdende Praxis sorgt dafür, dass wir uns besser vom Boden abstoßen und dadurch die Wirbelsäule besser aufrichten, die Muskeln rund um die Wirbelsäule aktivieren und gleichzeitig den Druck aus den Gelenken nehmen.

Erdung schafft Stabilität und Aufrichtung durch das Prinzip von Prana und Apana. Apana bedeutet, dass wir Luft/Lebensenergie in die unteren Körperteile senden und Prana beschreibt die Luft/Lebensenergie in der oberen Hälfte des Körpers. Prana und Apana stehen in einer Wechselwirkung zueinander. Wenn wir eins stärken, erhalten wir danach auch mehr vom Anderen. Ähnlich wie bei der Atmung: Je tiefer wir einatmen (wir atmen Prana/Apana: Luft/Lebensenergie), desto mehr können wir auch ausatmen. Wenn wir dieses Prinzip auf die Erdung anwenden, dann erhalten wir mehr Aufrichtung nach oben in der oberen Körperhälfte durch mehr Erdung/Druck nach unten in den Boden. Dies führt zu mehr Länge und Freiheit in der Wirbelsäule. Eine tiefe Erdung hilft, die Schwere des Körpers in den Boden abzugeben und gleichzeitig die Leichtigkeit in der Wirbelsäule zu fördern.

Wie kannst du Erdung in deiner Yoga-Praxis nutzen?

Verschiedene Yoga-Übungen wirken erdend bzw. unterstützen dein Gefühl von Erdung. Ich habe eine ganze Yogastunde für dich aufgenommen, in der es um das Thema Haltungsverbesserung durch Erdung geht. Lass dich jetzt von mir durch eine 90-minütige Praxis leiten:

Falls du gerade keine 90 Minuten hast oder lieber für dich selbst praktizieren möchtest, findest du hier einige erdende Yogaübungen: 

1. Der Berg (Tadasana) – Die Basis finden

Tadasana, auch als „Bergposition“ bekannt, ist eine der einfachsten, aber effektivsten Posen, um Erdung zu spüren. Stelle dich mit den Füßen hüftbreit auseinander und verteile dein Gewicht gleichmäßig auf beide Füße. Die Zehen sollten entspannt und leicht gespreizt sein, während die Fersen sowie Groß- und Kleinzehenballen fest im Boden verankert sind. Achte darauf, dass du dein Schambein leicht anhebst und das Becken in einer neutralen Position hältst. Dein Oberkörper ist aufgerichtet, die Schultern entspannt und dein Kopf in einer Linie mit der restlichen Wirbelsäule.

Spüre in dieser Position, wie deine Füße mit dem Boden verbunden sind, was dir eine starke Basis für den gesamten Körper gibt. Gleichzeitig öffnet sich deine Brust und deine Wirbelsäule kann sich sanft in ihrer Länge entfalten.

2. Der herabschauende Hund (Adho Mukha Svanasana) – Länge und Stärke

Der herabschauende Hund ist eine kraftvolle Yoga-Position, die Erdung und Länge miteinander vereint. Beginne in einer Plank (Brettposition) und schiebe dann dein Gesäß in die Luft, sodass dein Körper ein umgekehrtes V bildet. Achte darauf, dass du deine Hände fest in den Boden drückst, die Schultern von den Ohren weggerollt sind, du deine Oberschenkel aktivierst und die Fersen sanft nach unten drückst. Durch die erdende Muskelaktivierung zusammen mit der Schwerkraft, ziehst du deine Wirbelsäule in die Länge, was häufig zu einem Gefühl der Befreiung führt.

Herabschauender Hund

3. Der Krieger I (Virabhadrasana I) – Stabilität und Aufrichtung

Im Krieger I geht es darum, Stabilität in den Beinen zu finden, während du gleichzeitig deine Wirbelsäule aufrichtest und die umliegende Muskulatur dehnst. Achte darauf, dass dein vorderes Knie über dem Knöchel bleibt und dein hinteres Bein gestreckt ist. Drücke die Füße fest in den Boden, während du gleichzeitig das Becken und die Wirbelsäule aufrichtest.

Erdung in den Füßen und Beinen unterstützt die Aufrichtung der Wirbelsäule und lässt sie länger und freier wirken. Die Arme sind entweder nach oben gestreckt oder in einer sanften Variation, was die Energie entlang der Wirbelsäule noch verstärkt.

Fazit: Erdung als Schlüssel zu einer längeren Wirbelsäule

Eine aufrechte Haltung erfordert Stabilität, und Erdung schafft genau diese Grundlage. Indem du die Energie des Bodens nutzt, kannst du deine Wirbelsäule anheben und in ihrer natürlichen Länge entfalten – ganz ohne übermäßige Anspannung oder Druck (Prinzip von Prana und Apana).

Wenn du in deiner Yoga-Praxis regelmäßig auf die Erdung achtest, kannst du nicht nur deine Haltung verbessern, sondern auch Verspannungen lösen und langfristig eine größere Beweglichkeit und Freiheit in deiner Wirbelsäule erfahren. Nutze also die Kraft der Erde, um deine Wirbelsäule zu entlasten und sie in ihre natürliche Länge zu bringen – sowohl im Yoga als auch im Alltag!

Similar Posts